Schule lebt

Wir schreiben das Jahr 2022 – ein Blick zurück auf die Anfänge des Wandels.

von Alexander Feldmann
 

Auch wenn es heute erst zwei Jahre her ist – Kinder, wie die Zeit vergeht – ist es wirklich unglaublich, welcher Wandel im digitalen Arbeiten sich an der Hildegardisschule nach der Coronapandemie vollzogen hat.

Ich möchte heute einen kleinen Blick zurück – in die Zeiten der Coronapandemie im Jahr 2020 richten, denn dort wurden WIRKLICHE Veränderungen angestoßen.

Eigentlich begann es schon viel früher: Der Startschuss zu Veränderungen des Lernens durch eine gemeinsame digitale Plattform in der Hildegardisschule wurde schon vor ziemlich langer Zeit gelegt: Im Jahr 2012 begann das zarte Pflänzlein schulbistum.de an unserer Schule zu wachsen. Das zarte Pflänzchen war zunächst eher ein Mauerblümchen – nicht soooo schön und auch nicht soooo geliebt. Aber irgendwie hat es das Blümchen doch geschafft.

Heute – im Jahr 2022 – pflegen und hätscheln wir zwar ein anderes Pflänzchen, aber ohne schulbistum.de wäre vieles vor zwei Jahren nicht möglich gewesen.

Doch wie war das eigentlich vor zwei Jahren, als am Freitag, dem 13. - dem 13.03. - verkündet wurde, dass die Schulen umstellen sollen auf „digitalen Unterricht“?

Da wurde es plötzlich konkret und wir durften folgende Szenen erleben:

Viele haben entdeckt, dass sie doch eine Gruppe in schulbistum.de brauchen, um vernünftig arbeiten zu können und so hatten wir plötzlich im April 2020 sage und schreibe 520 Gruppen, in denen die Schüler*innen und Lehrer*innen der Hildegardisschule zusammen werkelten...... Aber es wurde auch deutlich, dass eine Aufräumaktion bei den Gruppen hilfreich sein könnte und so teilten im Mai 2020 viele Lehrer*innen mit, dass sie die eine oder andere Gruppe nicht mehr benötigten, da die entsprechende Klasse seit fünf Jahren die Schule verlassen hatte....

Es kamen Mails und Anrufe mit verzweifelten Anfragen, da nach mehreren Monaten oder Jahren klar wurde, dass man für die Nutzung von schulbistum.de ein Passwort benötigt.

Plötzlich stellten Lehrer*innen fest, dass die Mailweiterleitung aus schulbistum.de an die private Mailadresse seit Monaten abgeschaltet war und fragten nach, ob das denn wirklich sinnvoll sei.

Aber es war gut, dass diese ganzen Anfragen kamen, denn ohne sie wären wir nicht da, wo wir heute sind.

Und digitale Forscher waren unterwegs:  Lehrer*innen und Schüler*innen entdeckten Möglichkeiten von schulbistum.de, die zuvor überhaupt nicht präsent waren, gemeinsame Kurse wurden eingerichtet, Tools von schulbistum.de oder andere digitale Ansätze in Videokonferenzen vorgestellt....

Es gab auch diejenigen, die endgültig und unverrückbar festgestellt haben: „Digitalisierung, das ist nix für mich!“  -  o.k.

Aber es hat sich damals etwas verändert und heute sehen wir in unserem Schulalltag viele Selbstverständlichkeiten, die damals begonnen haben:

Selbstverständlich bringen heute alle Schüler*innen ihre eigenen Tablets und Laptops in die Schule mit.

Selbstverständlich haben wir an der Schule immer einen guten Zugriff auf das Internet.

Selbstverständlich finden einige Besprechungen und Konferenzen als Videokonferenzen statt.

Selbstverständlich dürfen Schüler*innen heute in Prüfungen auch ihre Tablets nutzen, denn die heutigen Prüfungsformate lassen das zu bzw. erfordern das sogar. Immer mehr Prüfungen sind heute Projektarbeiten.

Selbstverständlich sehen auch Aufgaben/Hausaufgaben heute anders aus, denn viele Schüler*innen produzieren unglaublich gute digitale Produkte, die mehr sind als das Bearbeiten von S. 15, Aufgabe 3.

Die Schulräume haben sich verändert: Viele dezentrale Arbeitsräume mit entsprechender Infrastruktur ermöglichen völlig neue Arbeitsstrukturen. Wie schön, dass die Brandschutzauflagen das zugelassen haben.

Selbstverständlich haben wir heute im Stundenplan Blöcke eingebaut, in denen die Schüler*innen sich ihre Schwerpunkte selbst aussuchen.

Aber all das wissen wir ja, da wir es heute  - im Jahr 2022 – täglich erleben.