Schüler*innen denken

Dass die Corona-Krise das alltägliche Leben in all seinen sozialen, beruflichen, privaten Dimensionen verändert, das erleben wir alle jeden Tag.

Wir wollten es genauer wissen und haben Schüler*innen gebeten, einen Fragebogen auszufüllen. Wir wollten herausfinden, wie sie den digitalen Unterricht bewerten, ob sich in den Zoom-Konferenzen neue, andere Lehrer-Schüler-Beziehungen entwickeln, inwiefern sie möglicherweise gerade von dieser Art des Unterrichts profitieren konnten und wo dieser Unterricht seine Grenzen hat, wie die Eltern die ständige Anwesenheit ihrer Kinder erlebt haben usw.

In den hier notierten Antworten können Sie erkennen, dass wir darüber hinaus noch sehr viel mehr von unseren Schülerinnen und Schülern erfahren haben.

 1. Die interessanteste Aufgabe in den letzten drei Wochen…

  • in Deutsch einen Flyer zu erstellen. 
  • das Wetter zu genießen und einen kleinen Spaziergang zu machen in den Fächern Biologie und Gesundheit. 
  • einen Corona- Blog in Englisch zu schreiben.
  • in Sport an Workouts auf YouTube teilnehmen.
  • über Zoom eine Matheaufgabe vorzustellen.
  • Die Aufgaben zum Thema Privat- und Sozialversicherungen fand ich recht interessant, da diese auch für das spätere Leben noch von Bedeutung sind.
  • geduldig zu sein und Vertrauen zu üben. 
  • Für mich war klar, dass ich trotz allem einen geregelten und strukturierten Tagesablauf brauche. Habe mir einen Plan ausgetüftelt, dass ich hier zu Hause nicht durchdrehe.
  • Interessant wurde es auch, als ich probiert habe, mir einen Lernplan für die anstehenden Prüfungen zu konzipieren.
  • Erklärvideos, Kurzfilme drehen.
  • Durch die derzeitige Situation ist auch die Wirtschaft sehr gefragt, sowohl in BWL als auch in VWL haben wir brandaktuelle Aufgaben bekommen, die sich auf die Coronakrise bezogen haben.
  • Das Interessante waren die ganzen Möglichkeiten, die sich ergaben, von zu Hause aus zu lernen und zu arbeiten. Die ganzen technischen Angebote wie Zoom, Sofatutor,….
  • Die interessanteste Aufgabe war das Recherchieren über die Frage: „Wie weit beeinflusst Corona unsere Gesellschaft? Was wird sich verändern oder bleibt alles genauso wie früher?“
  • Interessant war, was wir plötzlich in den Nebenfächern alles machen mussten. Was ich in den letzten Wochen in den Nebenfächern erledigen musste, war mehr als wir im letzten Halbjahr geschafft haben.
  • Ich fand es interessant zu sehen, welche Klassenkameraden sich die Ergebnisse von einem aus der Dateiablage heruntergeladen haben und diese dann als Beispiel - oder noch schlimmer - als Lösungen genutzt haben.
  • Ich fand Mathe am interessantesten, da ich es auch verstanden habe und es dann umso mehr Spaß gemacht hat.
  • Die interessantesten Aufgaben waren die Erklärvideos. 

 

2. Die herausforderndste Aufgabe…

  • alle Hausaufgaben pünktlich hochzuladen in Verbindung mit der fast täglichen Krankenhausarbeit.
  • in Religion ein Gleichnis zu analysieren.
  • Bearbeitete Aufgaben in der Dateiablage abzulegen.
  • Herausfordernd war zu Beginn erst einmal, sich mit der gegebenen Situation abzufinden, vor allem mit Blick auf die noch ausstehende Vorabi -Klausur und die Tatsache, dass sich die Umstände teilweise innerhalb weniger Stunden wieder änderten.
  • Für viele Aufgaben stand uns zwar ein großer Zeitraum zur Bearbeitung zur Verfügung, aber die Aufgaben waren teilweise auch dementsprechend umfangreich. Dies erforderte ein hohes Maß an Selbstdisziplin, was teilweise dazu führte, dass ich zur Bearbeitung der Aufgaben länger brauchte als normal. Auch die Tatsache, dass die Lehrpersonen zum Teil die Aufgaben lesen werden, hat dazu geführt, dass man an der ein oder anderen Stelle einmal mehr Korrektur gelesen hat.
  • die Prüfungsaufgaben von Standardsicherung zu bearbeiten.
  • nicht verrückt zu werden und sich selber klar zu machen, dass man das alles schon irgendwie schafft.
  • sich neue Themenbereiche, insbesondere in Mathe beizubringen (hat bis heute teilweise nicht geklappt..)
  • neue Mathethemen sich selbst beizubringen.
  • sich nicht ablenken zu lassen.
  • alle Aufgaben im Überblick zu behalten.
  • eine typische Klausuraufgabe zu lösen.
  • den Überblick über die Aufgaben zu behalten war schwierig und dass man die Fragen und Antworten zu den Aufgaben digital klären musste.
  • die Aufgaben rechtzeitig zu erledigen und trotzdem noch Freizeit zu haben. (In der ersten Woche gab es viel zu viele Aufgaben auf, sodass ich mindestens den halben Tag lang am Schreibtisch saß)
  • Die größte Herausforderung für mich war das allgemeine Managen der Aufgaben. Ich musste den Überblick über alle Fächer behalten, die Aufgaben zu den Fristen erledigen und vor allem musste ich mir die Sachen selber beibringen und die meisten Dinge erlernen. Viele Lehrer und Lehrerinnen haben sich sehr viel Mühe für Erklärungen und Arbeitsanleitungen gegeben. Allgemein kann ich von mir selber sagen, dass ich diese Herausforderung gut gemeistert habe und mir diese Veränderungen sehr geholfen haben.
  • Diese Aufgabe (Recherchieren zu den Auswirkungen von Corona) war zugleich auch die herausforderndste Aufgabe, denn man hat viele verschiedene Aspekte im Internet gefunden über das Thema. Viele Zukunftsforscher haben sich mit dem Thema beschäftigt und verschiedene Ansichten gehabt.
  • Die herausforderndste Aufgabe war es, morgens aufzustehen (natürlich nicht um 6 Uhr wie sonst immer) und mit Disziplin die Aufgaben zu lösen und sich nicht von jeder Kleinigkeit ablenken zu lassen.
  • die Matheaufgaben: wir haben leider nicht alles an Prüfungsthemen vor den  “Coronaferien” geschafft und mussten uns ein paar Sachen selber beibringen.

     

 3. Die lustigste Aufgabe… / das lustigste Erlebnis…

  • … war eine Geschichte, die wir in der Ich-Perspektive schreiben sollten.
  • … waren die zweite und dritte Musikaufgabe, wo man sich typischen “Hörern” zuordnen musste und dann seine Lieblingslieder in das Padlet schreiben sollte.
  • ... war ein lustiges Quiz auszufüllen.
  • ... waren die Filmanalysen im Fach Deutsch. Zwar nicht die Analysen an sich, aber die Filmszenen, die wir dazu schauen mussten. 
  • ... war Sport: home-workouts auf Youtube machen und auswerten.
  • … war es, sich in Sport selbstständig fit zu halten.
  • … war eine Zoom Konferenz in Mathe: Unser Mathe-Lehrer hat unsere Mikrophone immer stummgeschaltet. Mit der Technik lief es allerdings nicht so gut, sodass wir ziemlich lange warten mussten, bis alles geklappt hat. Mich hat das ganze ziemlich genervt, weil ich mir sicher war, dass das Ganze nicht so kompliziert sein konnte. Habe dann über mein Handy einer Mitschülerin eine Sprachnachricht geschickt, in der ich mich über die Technik etc. aufgeregt / beschwert habe… Bis mich die anderen darauf hingewiesen haben, dass mein Mikrofon nicht stummgeschaltet sei. Sprich: Die gesamte Klasse (inklusive meines Lehrers) hat mitbekommen, wie ich mich über die Technik und den Online-Unterricht beschwert habe. Das hat natürlich für einen Lacher gesorgt.
  • … war, dass sich ein Lehrer mit uns nicht um eine bestimmte Uhrzeit verabreden konnte, weil die Haushelferin immer so laut staubsaugen würde.
  • … war, dass während einer Zoom-Konferenz um Punkt 13 Uhr ein Lehrer zum Essen gerufen wurde.
  • … waren die Videochats mit der Klasse und unseren Lehrern.
  • … waren die gemeinsamen Konferenzen mit der gesamten Klasse und den Lehrern. Es war etwas ganz Neues, auf diese Weise in Kontakt mit unseren Lehrern zu stehen. Nachdem alle Fragen und schulischen Sachen geklärt waren, hatte man noch Raum für lustige Gespräche und manche Lehrer haben sich die Zeit genommen, mit uns eine Weile zu quatschen. 
  • … waren die Videokonferenzen mit den Lehrern, bei denen man manche sehr persönliche Dinge erfahren hat. 

 

4. Die unverständlichste Aufgabe…

  • … war eine Auswahl aus drei verschiedenen Aufgaben bzw. Kurzgeschichten in Gesundheit.
  • ...war, dass wir so einen Code bekommen haben und dann Videos angucken sollten.
  • … war die Integralrechnung in Mathe. 
  • … war MATHE!
  • … war, dass wir in Nebenfächern Aufgaben bekommen haben, die offensichtlich nur dazu dienten, uns zu beschäftigen. Wobei wir mit den Prüfungsfächern genug zu tun hatten / HABEN. 
  • … war, dass Lehrer und Lehrerinnen uns die Aufgaben auf unterschiedliche Weise mitgeteilt haben. Man kam immer mal wieder durcheinander und es kam öfter mal vor, dass man etwas übersehen oder nicht mitbekommen hat. (Damit ist unsere Klassengruppe aber sehr gut umgegangen). Es wäre verständlicher gewesen, wenn z.B. alle Lehrer*innen die Aufgaben per Mail verschickt hätten oder die Aufgaben über die Aufgabenfunktion auf Schulbistum bekannt gegeben hätten.
  • ... war im Fach Religion. Wir mussten Aufgaben lösen über die „Zukunft der Christen nach Gisbert Greshake”. 
  • ...war im Fach Religion… und dann war noch das Problem, dass wir die Aufgabe im “Wiki” unserer Schulbistum- Gruppe eintragen mussten. Das Problem dabei war, dass das, was man da eingetragen hat, nicht gespeichert werden konnte, da eine andere Person gleichzeitig etwas eingetragen hat. Das führt dazu, dass man seine Eintragungen ein paar Mal machen musste, bis es dann endlich geklappt hat.

 

5. Der beste Elternspruch zum digitalen Unterricht

  • “Früher war alles besser, dennoch habt ihr heutzutage wirklich tolle Möglichkeiten.”
  • “Bringt das überhaupt etwas?”
  • “Die Aufgaben sind ja mehr als in der Schulzeit”
  •  „Oh Gott, wie soll das werden, wenn ich dich jetzt den ganzen Tag hier herumsitzen habe.“
  • “Viele Eltern haben dadurch Stress beim Unterrichten und Lernen.”
  •  „Bringt das überhaupt was?“ Meine Antwort: „Nein“
  • Mein Vater: “Ich fände es ganz gut, wenn die Videokonferenzen schon um 8 Uhr anfangen.”
  • Meine Mutter: “Oh nein, jetzt bekommst du ja gar nicht mehr das leckere Essen aus der Schule!”

 

6. Wie sich meine Einstellung zu meinen Lehrer*innen in dieser Zeit verändert hat…

  • positiv
  • Ich finde, dass sich jede*r Lehrer*in sehr engagiert hat. Es ist nämlich nicht besonders leicht, in dieser Situation allen Schülern gerecht zu werden oder auch zu antworten, dennoch gelingt es jedem zeitnah und sehr gut.
  • Bei mir hat sich meine Einstellung zu den Lehrern nicht geändert.
  • Man merkt und weiß, bei welchen Lehrern man sich melden kann und wo nicht, bzw. wo man eine hilfreiche Antwort bekommt.
  • Alle Lehrer sind extrem engagiert und bemühen sich sehr den digitalen Unterricht möglich zu machen.
  • sicheres und vertrauenswürdiges Verhältnis und das Gefühl des nicht Alleinseins (Fragen stellen)
  • Die Lehrer geben ihr Bestes
  • die Flexibilität der Lehrer 
  • Die können ja mit Technik umgehen ;-)
  • Eigentlich hat sich meine Einstellung nicht wirklich geändert. Allerdings war ich positiv überrascht, dass die Lehrer*innen so viel Engagement gezeigt haben.  Auch verlief der Umstieg vom analogen auf den digitalen Unterricht (aus meiner Sicht) sehr schnell. 
  • Die meisten versuchen wirklich das Beste für die Schüler
  • Es ist auch mal schön, Lehrer*innen nur schriftlich zu begegnen;)
  • Die Lehrer*innen haben sich viel Mühe gegeben und probiert uns durch zusammengestellte Materialien den neuen Unterrichtsstoff nahezubringen.
  • Ich habe auch gemerkt, dass die Lehrer*innen sich wirklich für uns interessiert haben. In einer Reli- Konferenz war es total schön, uns mit unserem Lehrer über unser Wohlbefinden auszutauschen und darüber, was die belastende Situation mit uns Menschen überhaupt macht. Vielleicht waren diese Unterhaltungen ehrlicher und intensiver?!
  • Ich war teilweise überrascht, wie viele Aufgaben wir in ein paar Fächern aufbekommen haben, da wir in diesen Fächern nicht ansatzweise so viel im Unterricht gemacht haben.
  • Meine Einstellung hat sich in dieser Zeit gar nicht verändert. Ich bin froh, dass viele Lehrer sehr vernetzt sind und man bei vielen eine schnelle Antwort bekommen hat. Generell freue ich mich aber, wenn ich die Lehrer im gewohnten Umfeld wiedersehe und die Stimmung genauso ist wie früher. 
  • Meine Einstellung zu den Lehrern hat sich nicht verändert.

 

7. Wie sich meine Einstellung zum Unterricht in der Zeit verändert hat…

  • Ich arbeite meine gesamten Arbeitsaufträge nach und nach und gewissenhaft ab. Zusätzlich strukturiere ich meinen Arbeitstag/ -plan viel gewissenhafter.
  • Man vermisst schon den normalen Unterricht, da man auch in Gruppen arbeiten konnte und man jetzt auf sich alleine gestellt ist.
  • Für mich persönlich ist der normale Unterricht, also in der Schule, deutlich effektiver und unterhaltsamer. Das liegt, denke ich, auch daran, dass man, wenn man die ganze Zeit zuhause ist, man keine Motivation hat, irgendetwas für die Schule zu machen. Allerdings konnte ich mir dadurch ganz gut die Zeit vertreiben, weil man ja in der momentanen Situation sowieso nichts machen darf/kann.
  • Man ist aufgefordert sich so zu organisieren, dass man sich die Zeit für die Bearbeitung der Aufgaben nimmt-> Selbstständigkeit. Ich sehe, dass digitaler Unterricht funktioniert und ich mich auch teilweise intensiver mit den Aufgaben beschäftige als in der Schule, aber das direkte Fragen und die Klassengespräche fehlen mir sehr, damit ich das Gelernte auch weiter vertiefen kann.
  • Eigenständiges Lernen finde ich schwieriger als face to face Unterricht
  • Ich konnte Aufgaben in meinem Tempo bearbeiten und habe gemerkt, dass ich mich dann auf ganz andere Dinge konzentrieren kann, die im Unterricht untergehen.
  • Den schulischen Unterricht an sich habe ich vielleicht durch die Zeit ein bisschen mehr zu schätzen gelernt. Das frühe Aufstehen, was zumindest mir immer eher ein Dorn im Auge war (und eigentlich auch noch ist), ist gar nicht mal so schlecht. So wird durch den Unterricht auch der Alltag strukturierter. Darüber hinaus kann man sich im Unterricht deutlich besser mit seinen Freunden austauschen als während z.B. einer Zoom-Konferenz. 
  • Auch sind die Ablenkungen im Unterricht meistens geringer als zu Hause.
  • Dass es für Schüler doch sehr entlastend ist, einen Lehrer vor sich stehen zu haben, der einem den Unterrichtsstoff erklärt, bzw. alles mit einem durchgeht
  • Ich weiß jetzt wirklich, wie gerne ich zur Schule gehe und wie wohl ich mich dort fühle, wie ich den Unterricht mit Mitschüler*innen und Lehrer*innen vermisse und wie viel effektiver der Face-to-Face Unterricht ist.
  • Meiner Meinung nach darf es niemals nur die digitale Schule geben.
  • Ich gehe lieber zur Schule und bekomme die Themen erklärt, als Zuhause so viel auf einmal machen zu müssen, ohne etwas erklärt zu bekommen.
  • Ich schätze den Unterricht und das gemeinsame Lernen nun noch viel mehr. Das ganz normale Schulleben und das Beisammensein mit der Klasse vermisse ich. Es wird deutlich, wie wichtig diese Normalität (morgens früh aufstehen, zur Schule fahren, geregelter Unterricht,…) für die Struktur meines Alltags ist.
  •  Ich freue mich, wenn ich wieder mit meinen Klassenkameraden Unterricht habe, denn als Gemeinschaft lernt man effektiver und schneller. Der Unterricht ist außerdem nicht so effektiv wie es sonst in der Schule wäre, denn Video- Konferenzen können unterstützend wirken, sind aber etwas ganz anderes als in der Schule zu sitzen. 
  • Man hat den Unterricht vorher nicht so geschätzt. Ich habe gemerkt, wie wichtig das ist, denn der digitale Unterricht hat mir kaum geholfen. Es war schwierig, sich zu konzentrieren. 
  • Ich habe gemerkt, dass ich viel lieber zur Schule gehe.
  • Durch den digitalen Unterricht habe ich nur noch mehr gemerkt, wie gern ich in die Schule gehe und wie toll der Unterricht ist.
  • Man bearbeitet die Aufgaben mit einer anderen Intention, man fühlt sich deutlich verantwortungsvoller für sich selbst.