- Jede/r sieht jede/n – im Gegensatz zum Klassenraum, in dem sich Schüler*innen meist auf den Rücken bzw. die linke oder rechte Wange starren.
- Konflikte um das Handy sind Vergangenheit, es ist ausdrücklich erlaubt, wenn nicht gar erwünscht, das Medium zu nutzen.
- Niemand hat mehr einen Nachbarn / eine Nachbarin neben sich sitzen, der/die ihn zum Quatschen nötigt.
- Pseudo-Konflikte gibt es nicht mehr: Wenn jemandem zu warm ist, macht er / sie einfach ohne lange Diskussion sein / ihr Fenster auf, wenn es zu kalt wird, wird es wieder geschlossen.
- Gruppen können sich zur Gruppenarbeit verabreden, wann sie wollen – Kollaborationen mitten in der Nacht steht nicht mehr im Wege.
- Kein Schüler / keine Schülerin muss sich mehr langweilen lassen durch ewige Wiederholungen - wer es schon begriffen hat, hebt kurz den Daumen - und meldet sich ab.
- Die kostenfreie Zoom-Stunde dauert 40 Minuten – eine ehrliche Übereinstimmung zwischen Brutto- und Netto-Unterrichtsstunde.
- Der Weg führt direkt aus dem Bett zum Laptop – und damit in den Unterricht. Bei entsprechender Kamera-Positionierung spricht nichts dagegen, im Schlafanzug oder Bademantel teilzunehmen – merkt ja keiner. Selbst direkt vom Bett aus ist eine Teilnahme am Meeting problemlos möglich.
- Wollten wir nicht schon immer mal wissen, wie es bei dem einen oder der anderen zuhause, also privat aussieht? Zumindest kleine, verstohlene Einblicke sind immer mal wieder möglich.
- Zwischendurch ein Tee, serviert von Mama / Papa bzw. Ehemann / Ehefrau lässt das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.
Schüler*innen denken sich vermutlich:
- WhatsApp-Nachrichten mit seinem Sitznachbarn zu schreiben, ist einfach noch lustiger als über die Distanz.
- Lehrer erklären doch gar nicht so schlecht, wie bisher angenommen. Und: Eine schlechte Erklärung ist immer noch besser als gar keine Erklärung.
- Meine Pausenbrotdose fühlt sich so nutzlos.
- Ich vermisse die überfüllten und unpünktlichen Busse und Züge so sehr. Selbst nach denen, die ganz ausfallen, sehne ich mich.
- Der gewohnte Gang zum Bäcker um 09:25 Uhr macht von zu Hause weder Spaß noch Sinn.
Lehrer*innen denken sich:
- Mein Rotstift läuft Gefahr einzutrocknen - die Strompreise hingegen schnellen in die Höhe!
- Meine viereckigen Augen vom vielen „Videokonferieren“ brauchen unbedingt Erholung.
- Das Lehrerzimmer ist schon ein schöner Raum: Kein Ehepartner, kein Kindergeschrei....
- Der Garten sieht nun ganz passabel aus. Ich könnte auch mal wieder aus dem Haus gehen.
- Die Eltern wissen ja jetzt, was wir tagtäglich leisten! Erlösen wir sie wieder…