Schule lebt I

Fragebogen für Ehemalige

 

Von Jonas Lewe, Abschlussjahr: 2010, Bildungsgang: HöHa

 

1. Ihr erster Eindruck von der Hildegardisschule? In welcher Situation ist er entstanden?

 

Puuuh, gute Frage… Ich bin damals von der Ludwig-Erhard-Schule in die Höhere Handelsschule der Hildegardisschule gewechselt. Nach bestandenem Bewerbungsgespräch habe ich sofort gespürt, dass dies der Anfang von einem schönen Lebenskapitel werden könnte.  

 

2. Eine konkrete Äußerung eines Lehrers/einer Lehrerin aus Ihrer Erinnerung, die Sie heute noch wörtlich zitieren können?

 

“Wenn ihr keinen Bock habt, dann könnt ihr gerne ins Sekretariat gehen und euch abmelden. Die Schulpflicht habt ihr seit Ende der 10. Klasse erfüllt.”

Gerne auf einem Freitagnachmittag: “Kennt jemand ‘nen guten Witz? Dann können wir danach alle nach Hause gehen.”

 

3. Ihr größter persönlicher Sieg/Triumph in der Schule?

 

Gab einige…

  • Überwindung am Schüleraustausch mit der Partnerschule in Starogard Gdanski teilzunehmen. Sollte im weiteren Verlauf der Grundstein für eine internationalisierte Ausbildung/Studium werden;
  • Ein „befriedigend“ in Englisch auf dem Abschlusszeugnis;
  • Zusammen mit meiner damaligen Projektgruppe die Neugestaltung der Schulgottesdienste mit Orgel, Weihrauch und Messdienern.

 

4. Ihre größte persönliche Niederlage in der Schule?

 

Nichtbestehen des Cambridge-Certificate aufgrund von purer Faulheit

 

5. Eine besondere, für Sie bedeutsame Erkenntnis, die Sie in der Hildegardisschule gewonnen haben? (Es könnte sich auch um einen „guten Gedanken“ oder eine Art von „Bildungserlebnis“ handeln!)

 

Ich habe es an der Hildegardisschule immer sehr geschätzt in einer Umgebung von sehr viel Harmonie lernen zu dürfen. Sowohl die Klassenzusammensetzung als auch das weitestgehend sehr gute Lehrerkollegium haben da sicherlich ihren Teil zu beigetragen. Zudem geht man gerne an eine Schule, die sowohl von der Lage als auch von der Inneneinrichtung sehr ansprechend ist. Darüber hinaus hat das Vertrauen zwischen Lehrern und Schülern eine unheimlich große Rolle gespielt. Als Schüler die Getränkebestellung auf TRO übertragen zu bekommen oder während der Klassenfahrt die Spiegelreflexkamera des Klassenlehrers ausgeliehen zu bekommen, um damit ein paar schöne Bilder von Prags Altstadt machen zu können, ist sicherlich nicht selbstverständlich.

 

6. Mal abgesehen von den durch persönliche Gründe (z.B. Krankheit) bedingten Unterrichtsausfällen, haben Sie in der Hildegardisschule an ca. 1000 Unterrichtsstunden pro Jahr teilgenommen; wie hoch schätzen Sie den Anteil der Stunden ein, in denen Sie lieber etwas anderes gemacht hätten? Was wäre das dann konkret gewesen?

 

Als Schüler hat man öfter mal andere Dinge im Kopf und wäre auch hin und wieder morgens gerne einfach mal liegen geblieben.  Aber sobald man auf dem Rad oder im Bus seine Leute getroffen hat, war es alles in allem ein schöner Alltag. An den heißen Sommertagen waren die Nachmittagsstunden in den oberen EDV-Räumen zum Teil eine Qual, da wären wir gerne früher zum Kanal abgehauen.

 

7. Ihre Kontakte zu ehemaligen Schulfreunden/Schulfreundinnen (z.B. facebook, Stammtisch...)?

 

Ein kleiner Kreis schafft es jedes Jahr vor Weihnachten noch zu einem informellen Nachtreffen. Da freut sich dann auch der ein oder andere Ex-Lehrer über Sprachnachrichten zu später Stunde ????.

Darüber hinaus sind aber auch tiefe persönliche Freundschaften entstanden, mit denen ich mich regelmäßig treffe und hin und wieder auch in den Urlaub fahre.

 

8. Welchen Rat können Sie Lehrern/Lehrerinnen für die Arbeit mit einem Schüler/einer Schülerin, wie Sie eine/einer waren, geben?

 

Ich würde sagen in erster Linie sind Vertrauen und Anerkennung die Basis für eine gesunde Schüler-Lehrer-Beziehung. Wenn das Ganze dann noch mit einer fairen Notenvergabe einhergeht, steht der Harmonie eigentlich nichts im Wege. Zudem sollte der Unterricht, sofern das möglich ist, immer an das aktuelle Tagesgeschehen angepasst sein.

 

9. Ein Tipp für kommende Schülergenerationen an der Hildegardisschule?

 

Nutzt die Chancen, die die Schule euch bietet!!! Und denkt immer daran, dass es eine Vielzahl an Schülern in Münster gibt, die gerne mit euch tauschen würden. Wenn mal was nicht stimmt, zusammen mit dem Klassenlehrer nach einer Lösung suchen, anstatt nur zu motzen.

 

10. Welche konkrete Hoffnung hatten Sie am Ende Ihrer Schulzeit? Was ist daraus geworden?

 

Nach dem Schulabschluss sollte vorerst durch eine kaufmännische Ausbildung die Basis für eine erfolgreiche berufliche Zukunft gelegt werden. Letzten Endes kommt es dann aber doch immer anders als man denkt. Nach Stationen in Perth, Bremen, Brüssel, Krakau und Berlin mache ich jetzt meinen Master in Politikwissenschaften an der Uni Bonn. Und das, obwohl ich mir eigentlich gar nicht vorstellen konnte noch ein komplettes Studium zu absolvieren. Jetzt habe ich noch drei Semester vor mir, danach wird dann auch endlich mal malocht.