Bilder sprechen

Projekt Lyrikparcours

 

Von Monika Bernd und Christoph Dabrowski

 

Die Hildegardisschule hat kreative Schülerinnen und Schüler (das sieht und hört man z. B. beim jährlich stattfindenden Talenteabend „Hilde on stage“ oder bei dem, was in den verschiedenen Diff-Kursen passiert) und sie hat einen liebevoll und abwechslungsreich gestalteten „Vorgarten“ – was liegt da näher, als beide Vorzüge im Rahmen eines „Lyrikparcours“ zusammenzubringen?

Die Idee brachte Deutschlehrer Christoph Dabrowski von einer Fahrt nach Kiel mit. Im dortigen Alten Botanischen Garten wird seit mehreren Jahren alljährlich eine Open-Air-Werkschau lyrischer Texte veranstaltet, in der Regel liegt der Schwerpunkt bei Gedichten aus einem bestimmten Land (China, Schweiz, Deutschland, Spanien, Polen…). Die Gedichte werden großformatig gedruckt, einlaminiert und an Bäumen und Büschen befestigt. So sind die Literaturfreunde eingeladen, durch den Botanischen Garten zu schlendern, die Pflanzenvielfalt zu genießen und gleichzeitig die Gedichte und ihre Gedanken auf sich wirken zu lassen.

Im vergangenen Schuljahr wurde die Idee des Lyrikparcours dann erstmalig an der Hildegardisschule realisiert: Schülerinnen und Schüler aller Klassen wurden eingeladen, ihre selbstgeschriebenen Gedichte in der Klasse vorzustellen; dabei waren sie in der Wahl der Themen bzw. Gedichtform völlig frei. Die Klassen hatten dann die Aufgabe, das Gedicht auszuwählen, was ihnen am besten gefiel. Vor den Osterferien lagen dann etwa 10 Texte vor. Diese wurden vom Diff-Kurs „Schulgestaltung“ unter der Leitung von Monika Bernd, unterstützt durch die Deutschkollegin Eva Weskamp, zur Präsentation auf dem Schulgelände aufgearbeitet und schließlich auch dort aufgehängt:

 

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Das thematische Spektrum der Gedichte ist sehr breit: Es geht z. B. um die Frage nach der Individualität des Einzelnen, der in der Masse unterzugehen droht, um das Glück einer lebenslangen Liebe, um die (Über-)Lebensnotwendigkeit der Liebe zu sich selbst oder die Schönheit eines Waldspaziergangs. Daneben stehen aber auch „Unsinnsgedichte“, die aus der willkürlichen Kombination von Redensarten oder Fetzen von Sprichwörtern entstanden sind.

Aktuell läuft in den Klassen die Werbung für den diesjährigen Lyrikparcours. Alle Deutschlehrerinnen und -lehrer haben - unter Hinweis auf die Ergebnisse des Vorjahres - das Projekt vorgestellt und freuen sich nun auf zahlreiche sprachgewaltige, tiefgründige und/oder lustige Einsendungen.