Hildegardisschule wird Einhundert

Zeitgemäße Bildungsmöglichkeiten für möglichst viele Mädchen zu schaffen- das war das Ziel von Schwester Thusnelda Möllenney, der Gründerin der Schule. Am 4. Juni 1920 konnte sie dieses Vorhaben in die Tat umsetzen, die ersten 20 Schülerinnen der einjährigen Frauenschule hatten ihre Einschulung im Franziskushaus am Bohlweg. Die Schule nannte sich nach der Heiligen Hildegard von Bingen, einer Vorreiterin der Frauenbildung. Zwanzig Jahre lang leitete Schwester Thusnelda die Schule und war maßgeblich an der raschen Weiterentwicklung beteiligt. So wurde die Hildegardisschule 1926 zur ersten Frauenoberschule Preußens, sechs Jahre später kam ein hauswirtschaftlicher Sonderlehrgang für Abiturientinnen hinzu.

Nach der Schließung der Schule während der nationalsozialistischen Herrschaft und der Zerstörung des Schulgebäudes am Bohlweg kam es 1946 zur Wiedereröffnung der Schule in der Ostmarkstraße. 1957 schließlich bezog die stetig wachsende Schule das Gebäude an der Neubrückenstraße, wo sie heute noch zuhause ist. Ursprünglich als reine Mädchenschule gegründet, dürfen seit 1972 auch männliche Schüler aufgenommen werden.

1994 wechselte die Schule von der Trägerschaft des Ordens der Vorsehungsschwestern in die Trägerschaft des Bistums Münster. 1998 wird sie zum Berufskolleg. Mit der Einrichtung der Höheren Handelsschule 2004 hat die Schule ihr Bildungsangebot ausgebaut und bietet nun in drei verschiedenen beruflichen Richtungen ein Angebot an. Im Jahr 2009 schließlich kam als jüngster Bildungsgang die Fachschule für Heilerziehungspflege hinzu.

Neben dem Ausbau des Bildungsangebots modernisierte die Schule auch ihre Medienausstattung. Neben Tafel und Kreide gehören mittlerweile Whiteboards und Apple -TV zur Standardausrüstung vieler Klassenräume. Einige Klassen arbeiten als sogenannte Ipad-Klassen, für die anderen Klassen stehen bei Bedarf ausreichend digitale Endgeräte zur Verfügung, und das bistumseigene Netzwerk „Schulbistum“ ist ein guter Helfer zur Organisation von Unterricht auch in Coronazeiten.

Heute, am Hildegardistag, schaute die Schulgemeinschaft mit Stolz, wie Peter Garmann, unser stellvertretender Schulleiter betonte , auf diese lange Geschichte zurück. Da die geplanten Festivitäten mit Gottesdienst im Dom, Sponsorenlauf und Party im Jovel Corona zum Opfer gefallen sind, musste die Schule kreativ werden. Mit Unterstützung der SV wurden 100 Luftballons versehen mit Grußkarten der 32 Klassen unserer Schule in die Luft geschickt. Hoffentlich kommen viele der Karten zurück, es winken Preise für die Absenderklassen. Da wegen der AHA-Regeln nicht alle Schüler*innen auf dem Martinikirchplatz dabei sein konnten, wurde die Ballonaktion live in alle Klassenräume über unseren Instagram-Account übertragen.

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Eva Andreo Garcia, 17.09.20