Bacabal: Zur Lage in Brasilien während Corona

„Wir danken allen von Herzen, die Teil der Familie Hildegardisschule sind“

Schulleiter Frei Zacarias informiert über die Lage an der Frei-Alberto-Schule und in den Familien der Schüler*innen.

„Wir danken allen von Herzen, die Teil der Familie Hildegardisschule sind“

Schulleiter Frei Zacarias informiert über die Lage an der Frei-Alberto-Schule und in den Familien der Schüler*innen.

Brasilien ist eins der Länder, die am stärksten von der Corona-Epidemie betroffen sind. Was das für die Familien in Sao Luis und das Schulleben bedeutet, schildert Frei Zacarias in einem Erfahrungsbericht, der hier in Auszügen wiedergegeben wird.

Nach intensiver Vorbereitung auf die Corona-bedingten Umstände konnte die Frei-Alberto-Schule am 10. August den Schulbetrieb in einer Mischung aus Präsens- und Distanzunterricht wieder aufnehmen. Dies geschah auch auf dringenden Wunsch der Eltern.

Insbesondere arme Familien haben schwer an der Corona-Krise zu tragen. Sie sind die verletzlichsten Glieder in der Gesellschaft. Die schwierige wirtschaftliche Situation und  Quarantänemaßnahmen führen dazu, dass den Familien schlicht das Geld für Essen und andere alltägliche Bedürfnisse fehlt. „Der Druck, der auf den Ernährern der Familie lastet, führt häufig zu psychischen Störungen, Angstzuständen und Depression“, schreibt Frei Zacarias.

Die Schulöffnung am 10. August hatte daher auch das Ziel, die jahrelang gewachsene Zusammenarbeit mit den Familien zu bewahren. Ebenso wichtig war es jedoch auch, ein kontinuierliches Bildungsangebot für die Kinder zu gewährleisten und die Bindung der Kinder an die Schule aufrecht zu erhalten, denn „Schulabwesenheit ist ein verbreitetes Phänomen an den Schulen in unserem Bezirk“.

Um die Schule wieder zu öffnen, unternahm das Kollegium der Frei-Alberto-Schule große Anstrengungen. Für den Präsensunterricht mussten Änderungen in den Toilettenräumen vorgenommen, Böden gefliest und  Räumlichkeiten vergrößert werden, um Hygiene- und Abstandsregeln einhalten zu können.

Eine noch größere Herausforderung „bestand darin, unsere Schüler in virtuelle Lernräume zu bringen, da die Mehrheit keinen Internetzugang besitzt. Es wurden Alternativen ersonnen, um allen Schüler die Möglichkeit des Zugangs zu einem Lehrplan zu geben. Wir stellen Material in einer digitalen  Plattform bzw. für Schüler ohne Internetzugang in gedruckter Form im Sekretariat der Schule zur Verfügung. Gleichzeitig bieten wir den Eltern unserer Schüler Hilfe im Umgang mit dem virtuellen Klassenzimmer zur Begleitung der schulischen Aktivitäten ihrer Kinder an, keine einfache Aufgabe, da die große Mehrheit der Familien noch selbst Hilfe braucht, um technische Werkzeuge und Apps nutzen zu können, die heute tägliche Routine in der Schule und für die Schüler sind.“

Frei Zacarias hebt das große Engagement der Lehrkräfte an der Frei-Alberto-Schule hervor, die alles daransetzen, „unsere Mission, ein Bildungsangebot hoher Qualität anzubieten und die Erziehung zum Staatsbürger zu fördern“, fortzuführen.

Abschließend betont Frei Zacarias die Bedeutung der Partnerschaft mit der Hildegardisschule:

Die besonderen Anstrengungen, die zurzeit unternommen werden, „wären nicht möglich ohne die so wichtige Hilfe, die wir von unseren Partnern in Deutschland erhalten.

An dieser Stelle möchte ich das lange Eintreten für gemeinnützige Aktionen, die solidarische Partnerschaft und die Freundschaft mit der Hildegardisschule hervorheben, die den bedürftigen Familien der Escola Frei Alberto zugutekommt. Wir danken allen von Herzen, jeder und jedem, die Teil der Familie Hildegardisschule sind. Wir sind stolz, Teil ihrer Geschichte zu sein.“

Unser herzlicher Dank gilt Wolfgang Gehrmann für die Übersetzung aus dem Brasilianischen.

Link zum Erfahrungsbericht.