Pilgern ist nicht Wandern - TrO unterwegs

Erstmalig führten die beiden sozialpädagogischen Klassen der Fachoberschule für Sozial – und Gesundheitswesen ein neues Projekt durch: Sie pilgerten.

Pilgern allgemein ist eine individuell bestimmte Tätigkeit. Man packt seinen Rucksack und reduziert sich für eine begrenzte Zeit auf das Wesentliche. Man bewegt sich ganztägig unter freiem Himmel. Nicht die Termine, E-Mails und Telefonate bestimmen den Rhythmus des Tages, sondern das Wetter, die körperliche Konstitution, Stimmung und – wenn man mit einer Gruppe unterwegs ist – die Mitmenschen. Die Wahrnehmung ist gerichtet auf das eigene Gehen, das Gehen entschleunigt und weitet den Blick für den Augenblick, die Wahrnehmung und das (Mit)gefühl für sich und die Umwelt. Manchmal wird dann das Gehen zum Gebet, zur Meditation. Gehen wird zur Meditation, Wandern zum Pilgern. 
All dies durften nun die FOS 11b1 und 11b2 mit ihren Klassenlehrer*innen Susanne Becker und Raphael Leuer erfahren.  Die Schüler*innen setzen sich während des Pilgerns mit sich und ihrer Rolle in der Gruppe auseinander mit: Wie fühle ich mich in der Gruppe? Wer treibt mich an? Was hindert mich, weiter zu kommen? Wer motiviert mich? Wie und wodurch? Bin ich eher jemand, der die Gruppe führt? etc.

Auch verschiedene Spiele und Methoden während des Pilgerns führten dazu, dass sich die Gruppe sehr gut kennenlernte. Man sprach mit fast jedem einmal.

Wichtig ist beim Pilgern auch: Sich reduzieren auf das, was man wirklich braucht. Handys blieben am ersten Tag im Rucksack. Im Pfarrheim schlief man auf Luftmatratzen oder Isomatten und konnte nicht duschen.

Am Mittwoch begaben sich die beiden Klassen nach einem Impuls in der Martinikirche auf ihren Pilgerweg. Beide Klassen bewältigen insgesamt einen Weg von 40 Kilometern. Die 11b1 ging von Billerbeck über Nottuln zur Burg Hülshoff. Die 11b2 pilgerte von der Hildegardisschule nach Hohenholte und dann über Nottuln nach Billerbeck.

Geschlafen wurde in einem Selbstversorgerhaus in Nottuln und im Pfarrheim in Hohenholte.

Unterstützt wurde das ganze Projekt von Lehrer*innen, die den Transport der Nachtrücksäcke und die Unterstützung der begleitenden Lehrer*innen übernahmen.

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Sabrina Schulte Lüke und Eva Andreo Garcia, 08.09.2019